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Tunnelblick als unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr

Wie der Tunnelblick entsteht und welche Gefahren er birgt im schnellen Überblick.

© KFV

Hier simulieren wir den Tunnelblick: Erkennen Sie den Radfahrer?

Was ist der Tunnelblick?

Blickt man konzentriert nach vorne, können Dinge, die am Rand der visuellen Wahrnehmung liegen, schwer oder gar nicht mehr wahrgenommen werden. Verstärkt wird dieses Phänomen, wenn mehrere Dinge gleichzeitig gemacht werden: Es entsteht ein Röhrengesichtsfeld.

Dramatische Auswirkungen kann der Tunnelblick vor allem im Straßenverkehr mit sich bringen. Andere Verkehrsteilnehmer, schnelle Radfahrer, spielende Kinder erscheinen beim Tunnelblick nur noch im Augenwinkel des Lenkers und laufen Gefahr übersehen zu werden. Das kann fatale Folgen haben.

Größten Verursacher vom Tunnelblick: Ablenkung, Alkohol, Drogen

Der Tunnelblick entsteht, wenn ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit gefahren wird. Der Blick ist konzentriert nach vorne gerichtet, vorbeifliegende Elemente werden nur unscharf wahrgenommen. Auch Ablenkung, beispielsweise durch ein Telefonat während der Fahrt, führt zu einer verstärkten Filterung der Sinnesreize durch das Gehirn, genauso wie Müdigkeit und krankheitsbedingte Ursachen.

Auch Stress durch Überforderung kann einen Tunnelblick auslösen – ein weit verbreitetes Phänomen, das Fahranfänger und geübte Fahrer gleichermaßen treffen kann.

Ein sicherer Weg, den Tunnelblick zu bekommen, ist das Lenken eines Fahrzeuges unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Bereits 0,8 Promille reichen aus, dass im Augenwinkel wahrgenommene Elemente nicht mehr oder zu spät registriert werden. Dies kann, gepaart mit einer verlangsamten Reaktionsfähigkeit und Selbstüberschätzung, zu einem hohen Risiko für andere Verkehrsteilnehmer und einen selbst werden. Es droht ein Unfall!

Der Tunnelblick mit zunehmender Alkoholisierung (© KFV)

Praxistest: Im Foto oben sieht man eine Fußgängerin beim Versuch, die Straße zu queren. Ob diese mit 0,8 Promille oder höher noch im Wahrnehmungsfeld des Lenkers erscheint, ist sehr fraglich.

Strenge Strafen bei Alkoholdelikt

In Österreich gelten zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer und des Lenkers selbst strenge Promillegrenzen, deren Missachtung je nach Schwere der Intoxikation mit Strafe, einer Vormerkung und Führerscheinentzug geahndet wird. Bei einer gemessenen Blutalkoholkonzentration von 0,8 bis 1,19 Promille muss darüber hinaus ein verpflichtendes Verkehrscoaching absolviert werden, um die Lenkberechtigung zurück zu erhalten. Ab 1,2 Promille muss der Lenker zur verkehrspsychologischen Nachschulung.

Bei mehr als 1,6 Promille am Steuer bzw. bei der Verweigerung des Alkoholtests oder bei Drogen am Steuer wird von der Behörde eine verkehrspsychologische Untersuchung angeordnet. Alle Informationen dazu finden Sie unter https://www.fuehrerscheinweg.at/verkehrspsychologische-untersuchung/.

Der Tunnelblick kann im Straßenverkehr schnell zur Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer und einen selbst werden. Sensibilisieren Sie sich am besten für bekannte Ablenkungen wie das Smartphone oder das Navigationsgerät und lassen Sie nach dem Konsum von Alkohol Ihr Auto stehen. So kommen Sie sicher ans Ziel!

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