Warum Angst am Steuer ernst genommen werden sollten und auch zu Strafen führen kann erfahren Sie gleich hier.
Schlechte Sichtverhältnisse, starkes Verkehrsaufkommen, Beinaheunfälle: Als Lenker eines Fahrzeuges sind oft starke Nerven gefragt, um einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch nicht immer lassen sich die Ängste einfach überwinden. Angst am Steuer, auch Amaxophobie genannt, kann zum echten Problem werden.
Besonders schlimm wird es, wenn sich leichte Ängste in eine Panik verwandeln. Diese äußert sich durch Symptome wie Übelkeit, Schwitzen, Zittern und Schwindel. Während eine Panikattacke selbst nicht lebensbedrohlich ist, kann im Straßenverkehr passieren, dass Betroffene nicht nur ihr Sehvermögen und ihre Konzentrationsfähigkeit, sondern auch die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren.
Ein Auslöser für große Angst beim Autofahren kann ein Unfall sein. Häufig trauen sich Betroffene, die einen Unfall beobachtet haben oder selbst in einen verwickelt waren, nicht mehr ein Fahrzeug zu lenken – meist sogar für eine lange Zeit. Aber auch Orte mit einer erhöhten Unfallgefahr, wie Tunnel, Brücken oder Autobahnauffahrten, können vor allem unerfahrene Lenker verunsichern. Auch hier können sich schwer zu lösende Angstzustände entwickeln.
Fahrangst schützt vor Strafe nicht. Wer aus Angst zu schnell fährt oder bei Rot nochmal aufs Gaspedal steigt, aus Angst, der Nachkommende könnte auffahren, hat natürlich mit einer Strafe zu rechnen. Angst beim Autofahren ist damit keine Entschuldigung für ein falsches Verhalten im Straßenverkehr.
Von der Einnahme von Beruhigungsmitteln, Medikamenten oder gar Alkohol zur Beruhigung der Nerven vor Fahrtantritt raten wir dringend ab. Diese Mittel schwächen zwar potentiell das Angstgefühl, reduzieren aber auch die Konzentrationsfähigkeit und können zu erhöhter Risikobereitschaft führen. Das gefährdet nicht nur den Lenker selbst, sondern unter Umständen auch die anderen Verkehrsteilnehmenden. Wird ein Lenker mit erhöhter Blutalkoholkonzentration erwischt, drohen eine saftige Strafe, der Führerscheinentzug sowie ein behördlich angeordnetes Verkehrscoaching oder eine Nachschulung.
Angespannte Verkehrssituationen, aber auch traumatische Erlebnisse wie ein Verkehrsunfall, können Angstzustände und Panikattacken hervorrufen. Oft hilft es, diese in einem psychotherapeutischen Setting zu besprechen. Auf keinen Fall ist es fördernd, diese zu ignorieren oder sie mit Beruhigungsmitteln oder Alkohol zu „behandeln“. Wir wünschen eine sichere und entspannte Fahrt!
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