Welche Auswirkungen (regelmäßiger) Alkoholkonsum auf den Körper hat und was das mit der Lenkberechtigung zu tun hat.
Ob auf Familienfeiern, bei einem Treffen mit Freunden oder gemütlich am Abend zu Hause vor dem Fernseher: Die meisten von uns genießen da oder dort gern einmal ein Gläschen. In Maßen zu sich genommen hat Alkoholkonsum keine Folgen für den Körper. Gefährlich wird es erst, wenn der Konsum außer Kontrolle gerät und der Genuss zur Sucht wird. Doch was bewirkt Alkohol eigentlich in unserem Körper und wie hängt das mit dem Führerschein zusammen?
Obwohl Alkohol ein Nervengift ist, stellt der geringe Konsum noch keine gesundheitliche Gefährdung für den Körper dar. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelten bei Männern 24 Gramm und bei Frauen 16 Gramm reinem Alkohol pro Tag als ungefährlich. Zum Vergleich: 20 Gramm reiner Alkohol entsprechen in etwa einem großen Bier oder zwei Achterln Wein. Das Molekül des Trinkalkohols, das Ethanol, ist wasserlöslich und gelangt so in alle Areale des Körpers; so auch ins Gehirn. Dort dockt es an den Neurotransmittern an, was zu einer veränderten Wahrnehmung führt. In geringen Mengen ergibt sich daraus der von vielen gewünschte Effekt des Alkoholkonsums: Man entspannt sich, die Stimmung hebt sich, der Alkohol wirkt angstlösend und enthemmend. Nimmt der Körper größere Mengen auf, kommt es zu Wahrnehmungsstörungen, Konzentrations- und Koordinationsproblemen bis hin zu Gedächtnisstörungen und Kreislaufproblemen. Je höher der Grad der Alkoholisierung, desto schwerwiegender sind auch die Auswirkungen auf den Körper.
Ab 0,5 Promille | Konzentration, Aufnahme- und Reaktionsfähigkeit lassen nach, einsetzende Gleichgewichtsstörungen, gesteigerte Risikobereitschaft, erhöhter Rededrang |
Ab 0,8 Promille | Erste Trunkenheitszeichen: Alkoholfahne, einsetzende Störungen der Koordination, verlängerte Reaktionszeit, beeinträchtigte Wahrnehmung |
Ab 1 Promille | Beginnender Rauschzustand: starke Beeinträchtigung von Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtssinn, Sprach- und Orientierungsstörungen, Selbstüberschätzung, Stimmungsschwankungen, Schläfrigkeit, Übelkeit bis hin zu Erbrechen |
Ab 2 Promille | Betäubungsstadium: schwere Störungen des Gleichgewichtssinns und des Gedächtnisses (Filmriss), Muskelerschlaffen, Reaktionsvermögen kaum noch vorhanden |
Ab 3 Promille | Bewusstseinseintrübungen bis hin zu komatösem Zustand, sinkende Körpertemperatur, Atemnot |
Ab 4 Promille | Koma, Ausfall lebenswichtiger Organfunktionen |
Wer über einen längeren Zeitraum zu große Mengen an Alkohol konsumiert, riskiert neben massiven Schädigungen diverser Organe (z. B. Leber, Magen, Darm, Herz und Hirn) auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Zu den körperlichen Folgen kommen außerdem noch soziale Konsequenzen wie eine Veränderung der Persönlichkeit oder der Verlust von Interessen und psychische Konsequenzen wie Alkoholsucht, Depressionen und Suizidgedanken.
Grundsätzlich gilt: Alkohol und das Lenken eines Fahrzeugs vertragen sich nicht! Auch wenn es bis zu einer Grenze von 0,5 Promille gesetzlich toleriert ist, sich hinters Steuer zu setzen, kann es im Falle eines Unfalles schon bei geringerer Alkoholisierung zu versicherungsrechtlichen Konsequenzen kommen. Darüber hinaus ist das Unfallrisiko bei 0,5 Promille bereits doppelt so hoch wie in nüchternem Zustand. Wer bei einem Alkoholdelikt im Bereich zwischen 0,8 und 1,19 Promille erwischt wird, dem wird der Führerschein entzogen und der Besuch eines Verkehrscoachings verordnet. Bei einem Wert ab 1,2 Promille muss eine Nachschulung, ab 1,6 Promille außerdem eine verkehrspsychologische Untersuchung absolviert werden. Zu den Kursgebühren kommen dann auch noch Verwaltungsstrafen dazu, die das Fahren unter Alkoholeinfluss nicht nur riskant, sondern auch sehr teuer machen.
Zusammengefasst: Wer sich hin und wieder ein Glas Wein oder ein Bier gönnen möchte, kann dies problemlos tun, sofern keine gesundheitlichen Gründe dagegensprechen. Gefährliche Folgen hat der Alkoholkonsum dann, wenn er zur Sucht wird oder man sich und andere durch das Lenken eines Fahrzeugs in alkoholisiertem Zustand in Gefahr bringt. Trinken Sie also mit Maß und Ziel und lassen Sie Ihr Auto danach in jedem Fall stehen! Ihre Gesundheit und Ihre Geldtasche werden es Ihnen danken.
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