Erfahren Sie mehr über die Risiken im Straßenverkehr und welche Folgen und Verletzungen ein Autounfall nach sich ziehen kann.
Ein Blick in die Zeitung zeigt: Unfälle stehen auf Österreichs Straßen an der Tagesordnung. Im Jahr 2019 verletzten sich bei rund 36.000 Verkehrsunfällen ca. 45.000 Menschen, 416 davon tödlich. Trotz stetig besserer Sicherheitsvorkehrungen in der Verkehrs- und Automobiltechnik kommt es immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Sowohl bei den Unfallursachen als auch bei den daraus folgenden Verletzungen lassen sich Muster erkennen.
Während die Zahl der Verkehrstoten in den letzten Jahren einen Abwärtstrend zeigt, gibt es bei Unfällen im Straßenverkehr eine Konstante: Rund jeder dritte Verkehrsunfall ist auf Unachtsamkeit oder Ablenkung zurückzuführen. Dazu zählen neben dem Telefonieren und Schreiben von Nachrichten auch das Essen und Trinken. Ebenso führt das Rauchen während der Fahrt häufig zu Autounfällen mit Verletzungen. Vor allem die zurückgelegte Distanz innerhalb einer kurzen Ablenkungsphase wie einem Blick aufs Handy wird oft unterschätzt. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt man in fünf Sekunden eine Strecke von 70 Metern im Blindflug zurück (mehr dazu unter www.blindflugrechner.at). So kann auch nur eine kurze Ablenkung gravierende Auswirkungen haben.
Es gibt eine Vielzahl möglicher Verletzungen nach Autounfällen. Dies können auch schwere innere Verletzungen sein, und im schlimmsten Fall verursacht ein Autounfall tödliche Verletzung. Doch zu den häufigsten Verletzungen bei Verkehrs- und Autounfällen zählen Knochenbrüche und Prellungen. Auf Platz drei der typischen Verletzungen folgen Sehnen- und Muskelverletzungen. Dies geht aus der KFV-Unfalldatenbank IDB-Austria hervor. Demnach wies rund jeder Dritte, der im Jahr 2019 nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus behandelt wurde, einen Bruch oder eine Prellung auf. Sowohl die Knochenbrüche als auch die Prellungen traten dabei vor allem im Bereich des Rumpfes auf und waren auf den angelegten Sicherheitsgurt zurückzuführen. Wer daraus schließt, dass es daher besser sei, keinen Sicherheitsgurt anzulegen, irrt sich jedoch gewaltig: Erhebungen des KFV zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden, bei ungesicherten Pkw-Insassen zehnmal so hoch ist wie bei gesicherten. Auf das Anlegen des Sicherheitsgurtes sollte also niemals verzichtet werden!
Wer in alkoholisiertem Zustand einen Verkehrsunfall verursacht, sieht sich gleich mehreren Problemen gegenüber. Denn auch wer zum Zeitpunkt des Unfalls weniger als die gesetzlich erlaubten 0,5 Promille Alkohol im Blut hatte, kann sich mit rechtlichen Konsequenzen konfrontiert sehen. Gerichte sind nämlich nicht an die gesetzlich festgeschriebenen Promillegrenzen gebunden und können einem Unfalllenker schon bei wenigen Promille eine Fahruntüchtigkeit zusprechen. Dies kann neben versicherungsrechtlichen Konsequenzen auch noch weitere horrende Kosten nach sich ziehen. Bei Überschreitung der 0,5-Promille-Grenze kommt es abhängig vom gemessenen Blutalkoholwert zu unterschiedlichen Rechtsfolgen, die vom Führerscheinentzug mit verpflichtendem Verkehrscoaching über eine Führerschein-Nachschulung bis hin zur amtsärztlichen oder verkehrspsychologischen Untersuchung reichen. Zu den rechtlichen und finanziellen kommen bei Personenschaden auch noch die moralischen Konsequenzen hinzu.
Es zeigt sich also: Alle Verkehrsteilnehmer – ob motorisiert oder nicht – sind gut beraten, nüchtern zu bleiben und ihre gesamte Aufmerksamkeit ihrer Umgebung zu widmen. In den meisten Fällen bekommen unsere Angehörigen und Freunde einen Anruf lieber etwas später als nie mehr.
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